Orang Utans

Orang Utan gesehen - Mission erfüllt

2 Wochen brauchten wir um die malaysische Nordküste von Borneo abzufahren. Wir haben es wieder geschafft und sind zu spät. Das grosse Windsystem des Südchinesischen Meeres - wow wir segeln im Südchinesischem Meer, wie das klingt - also der Wind hat bereits gedreht. Der Wind ist ganz weg oder er kommt auf die Nase. Nur etwas Thermik, Abends und Morgens hilft uns entlang der Küste weiterzukommen.

Die Küste ist nicht sehr spektakulär, im Gegenteil. Ab der Höhe von „Brunei“ einem arabischem Ministaat in Mitten des malaysischem Gebietes ist das Meer übersäht mit Ölbohrtürmen und deren Versorgungsschiffe. Das Meer ist braun und es ist weit und breit kein Fisch mehr zu sehen. Ich wurde so wütend, dass wir einen Stop in „Brunei“ gleich einmal ausschlugen und nächtelang dahin tuckerten, langsam, aber doch.

Es gab jedoch eine Sache, die sich v.a. Chrizzly gewünscht hat. Auf Borneo gibt es noch mehr oder weniger wild lebende, sie sagen dazu „semi wild“ Orang Utans. Ohne viel über die Region und die Stadt in der Nähe eines der „Wildlife Center“ zu wissen, beschlossen wir nach „Kuching„ - der westlichst, gelegenen Stadt an der malayischen Küste - zu fahren.

Die Marina war desolat, das Einchecken, bei den Behörden easy und dann ab in die Stadt. Sie scheint gross zu sein und hat einen Menge Sehenswürdigkeiten, aber gehört hat von Kuching glaub ich noch kein Tourist. Schon bei der Fahrt in die Innenstadt habe ich ein goldenes blumenförmiges Gebäude gesehen, toll, einige verwinkelte Strasse in Chinatown, einen wunderschöne Waterfront Allee und eine Menge alte, 200 Jahre alte Gebäude, „Fort Magarita“, „Old Court“, usw. Dank eines britischen Abenteurers „James Brook“ - der 1841 nach Kuching kam und für den Sultan von Brunei einen Aufstand der im Inneren von Borneo lebenden Stämmen beendete.

James Brook wurde zum „Weissen Raja“ dem weissen König von Kuching ernannt. Er schien Kollionalismus im „postiven Sinn“ betrieben zu haben, denn Kuching ist eine blühende Stadt, mit abwechslungsreicher und tolleranter Bevölkerung. Hauptsächlich wurden die Urbevölkerung, Stämme der „Iban“ und „Dayak“ „Orang Ulu“ (so etwas lernt man im neuen „Borneo Cultural Museum“ - mit einer beeindruckenden Architektur), mit Chinesen und Indern vermischt - dieser Mix macht diese Stadt aus.

Und das Beste daran, etwas Europa ist auch zu spüren. Man kann in tolle Kaffeehäuser gehen - wie „The old Tea House“, „ The Old Court“ - und ich sage euch, ich habe es wirklich genossen!!! Eines Abends plumsten wir unerwartet in ein Nachbarschaftstreffen einer chinesischen Gruppe - vor ihrem rot leuchtenden und durch Räucherstäbchen rauchendem Tempel - ,und ich betrat zum ersten Mal in meinem Leben einen 200 Jahre alten chinesischen Tempel. toll. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und musste auch Stoff kaufen, in dem original Muster der „Orang Ulu“ - einer speziellen Volksgruppe der Region.

Und dann waren da ja auch noch die Orang Utans. Dafür besorgten wir uns einen Leihwagen und fuhren etwas ins Landesinnere. Das „Semenggoh Wildlife Center“ ist ein riesen Dschungelgebiet, in dem 28 Orang Utans leben. Wenn sie wollen, kommen sie zu einem Futterplatz oder auch nicht. Wir hatten richtig Glück. Zur Morgenfütterung kam ein entzückendes 3 Jahre altes Baby. Die Mutter in den Bäumen interessierte es nicht sich blicken zu lassen. Die Ranger sind allgegenwärtig, denn es gibt keine Zäune oder sonstige Barrieren.

Nachmittags gingen wir nochmals hin und es war unfassbar. Eine ganze „Familie“ - sie wissen nicht wer der Vater der Kinder ist - mit Männchen, Mutter und 2 Kinder turnte um die Futterstelle minutenlang herum.

Plötzlich wurden die Ranger nervös und man hörte wie sie sich mit den Funkgeräten verständigten. An einer andere Stelle, bei einer kleinen Lichtung ist eines der vier ausgewachsenen Männchen - 45 Jahre alt - erschienen. Der Ranger führte uns zu dem Platz und dort sass er. Mächtig, in 6 Meter Entfernung ohne Zaun. Die Ranger legten ein paar Kokosnüsse auf den Boden, und das riesen Tier schwang sich an 2 viel zu dünnen Bäumchen hinunter um es sich zu holen. Ich war richtig beeindruckt. Orang Utans gesehen - Mission erfüllt. Das kam übrigens nicht von mir sondern einem der netten Ranger.

1 Woche „Urlaub“ in Kuching verging wie im Flug und jetzt weiter Richtung „Singapur“. Ich bin happy, denn endlich sehe ich Kultur und Geschichte und auch etwas mehr als nur Wasser, Strand und Palmen.