7000 Inseln

Eineinhalb Monate für 7000 Inseln! Das geht nicht.

Die Philippinen haben an die 700 Inseln, wir haben vielleicht 20 in den letzten Wochen gesehen. Ein Land in das man eindeutig zurück kommen muss. Die Landschaft ist wunderschön, das Wasser noch einigermassen in Ordnung und die Menschen wirklich sehr freundlich und lebendig.

Alleine das Haupttransportmitteln ein Moped mit Aufbauten zum mitfahren für 3-6 Personen, je nach Region unterschiedlich gebaut, ist phänomenal. Laut knatternd lässt man sich um 2 Euro durch die ganze Stadt fahren. Ein riesen Spass! Und es gibt wieder Schweinefleisch, das versüsst zumindest uns das Leben sehr.

Für Ostern haben wir erstmals unseren eigenen Kochschinken gemacht, einfach delikat. Natürlich war die Zeit viel zu kurz aber, wir müssen wieder einmal weiter Richtung „Borneo“ und dann weiter Richtung „Singapur“, denn der Wind dreht und dann hätten wir wieder einmal den Wind auf die Schnauze , das kennen wir ja schon.

Wir haben Anfang Juli in Malaysien hoch oben nahe der thailändischen Grenze, in „Lankawi“ einen Krantermin, und den müssen wir unbedingt einhalten - um nun fast eine Jahr verspätet endlich unser grosses Refit zu machen. Also 1300 Seemeilen in 2 Monaten, ist auch nicht gerade wenig, aber das schaffen wir.

Mittlerweile sind wir ein derart eingespieltes Team, dass es mich manchmal selbst erschreckt. Ich helfe den grossen Genaker zu schiften oder den wirklich grossen Spinaker zu bergen - zwischen, Brotbacken und Mittagessen kochen. Ohne jeglichem Kommando ohne jeglicher Aufregung. Lasse den Kochlöffel fallen, gehe zur Wintsch, mach mein Ding und nehme den Kochlöffel wieder um weiter zu kochen.

Unser gemeinsames Leben ist gut und relativ konfliktfrei. Wir gehen, schnorcheln, hin und wieder tauchen, machen Ausflüge mit einem gemieteten Moped ins Landesinnere oder fahren in die nächste Shopping Mall um erstens Klimatisierung und zweitens etwas Ablenkung zu haben. Und wir erledigen die Dinge des täglichen Lebens wie Essenenseinkauf auf lustigen asiatischen Märkten. Das Leben ist gut und entspannt.

UND DANN. Kommt Lion auf Besuch, das ist natürlich eine riesen Freude, speziell für mich. Meinen Sohn sehe ich natürlich viel zu selten und er nimmt seine super liebe Freundin und 4 weitere Freunde mit. Er war irrsinnig stolz ihnen das Boot und v.a. das Leben auf dem Boot zu zeigen.

Somit sind wir zu 8 auf der „Hamaka“. 2 mussten im Wohnzimmer schlafen und es war richtig eng. So wurde unser, ach so beschauliches Leben plötzlich aus den Angeln gehoben. 6 mehr oder weniger Jugendliche - von 20 bis 24 Jahren sind sie eindeutig noch Jugendliche - können 11 Tage schon ganz schön umrühren.

Sie haben sich alle sehr bemüht, dass das enge, gemeinsame Leben am Boot funktioniert, haben sich abgewechselt im Kochen und Geschirrwaschen. Aber, wenn dann das ganze Boot behängt ist mit nasser Wäsche, Handtüchern und Krimskrams, dann muss jemand wie ich der eigentlich am Liebsten gar nichts herumliegen hat, schon sehr die Augen zudrücken. Und, um ehrlich zu sein, haben wir uns jeden Tag gesagt:“Tolerant sein! Es es sind nur ein paar Tage, das schaffen wir!“

Ja, ich glaube für die Kids war es ein tolles Erlebnis - und uns hat es um ehrlich zu sein auch nicht geschadet, aus unserer Komfortzone auszubrechen und uns wieder an andere Menschen anzupassen. Das verlernt man nämlich ganz schnell in unserer Zweisamkeit.

Ach ja, und wir machten eine super nettes Fotoshooting mit meinen COUTUREdelMAR Stücken.