3 Monate wie im Flug

Nach fast zwei Jahren waren wir nun für 3 Monate zurück in Österreich.
Echt das waren nur 3 Monate! Mir ist es vorgekommen wie ein halbes Leben. Es ist in dieser überschaubaren Zeit dermassen viel geschehen und aber wieder dermassen viel einfach nicht geschehen. So viel wollten wir noch erledigen, so viele Freunde wollten wir noch treffen.

Trotzdem wir gefühlt ein Jahr hier waren, hatten wir nicht das Gefühl „nun haben wir alles gemacht“ erreicht und vom ersten Tag an haben wir uns auf unser Leben hier am Boot zurückgesehnt. Es ist wirklich ein eigenartiges Leben zwischen zwei Welten.

Ich habe einmal gelesen ein Weltumsegler, der zurück in sein „normales, altes“ Leben kehren will wird das nicht mehr können und ich fürchte da ist etwas Wahres dran. Ich merke es vor allem daran wie sehr ich es vermisst habe zum Beispiel täglich schnorcheln zu gehen und in dieses Wunderland unter Wasser einzutauchen. Wie sehr ich die Einsamkeit vermisst habe, obwohl ich es liebe Menschen um mich zu haben.

Ich sag euch: Eindeutig gefangen zwischen zwei Welten. Ich kann mir auch gar nicht mehr vorstellen fix in Österreich zu leben, was soll ich hier wieder arbeiten? denn ohne wird es nicht gehen, wo soll ich hier wohnen? in unserem alten Zuhause wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht funktionieren. Ich bin froh, dass wir diese Entscheidungen jetzt nicht treffen müssen und unsere Reise einfach weitergehen kann, denn nach 4 Jahren auf See, weiss ich zumindest eines:

„Es war die beste Entscheidung meines Lebens aus dem Leben in Österreich auszusteigen und diese Reise zu beginnen!“

Ich kann nur jedem den leisen Ratschlag geben, die Dinge zu tun von denen man träumt. Das dieses Leben auch nicht immer lustig ist und mit viel Anstrengung und Unsicherheit verknüpft ist, brauch ich glaub ich nicht zu erwähnen.

Wir haben alleine 1,5 Wochen gebraucht um das vollkommen abgetakelte Boot, das wir aus Sicherheitsgründen gemacht hatten, da eigentlich über den Winter hier noch Tropensturmsaison ist, wieder segelfertig zu machen.

Und nun nach einem kleinem Tagesschlag sind wir in der ersten der Gesellschaftsinsel „ Huhaine“ angelangt. Es ist hier extrem saftig und grün, das Wasser erstrahlt wieder in einem atemberaubenden Blau und Türkis und die Welt ist für uns wieder so wie sie sein soll.

Aber diesmal war es auch etwas leichter Abschied von zu Hause zu nehmen, da wir im Sommer wieder zurück nach Österreich kommen um alles was sich jetzt nicht ausgegangen ist zu erledigen und noch vieles mehr. :)

Ursula Jäger4 Comments