Herz in der Hose, so heißt das doch!

Wir wollten unbedingt die Wasserfälle in der Nähe von Itacare sehen. Mit unserem neuen Bekannten - einem Fischer aus Itacare - fuhren wir mit der Hamaka von der Bucht von Itacare Fluß aufwärts Richtung Wasserfall.

Der Fluß ist gesäumt von wunderbarer Vegetation auf dem Fluß treiben kleine Inseln aus Wasserpflanzen. Manche davon habe ich in Miniaturausführung schon im Gartencenter gesehen.

In der Nähe eins kleinen Seitenarmes ankerten wir die Hamaka mitten am Flußufer und fuhren mit dem Dinghi in den Seitenarm Richtung Wasserfall. Der Weg war anderartig und teilweise mussten wir uns ganz ins Dinghi legen um unter den Bäumen und Ästen die ins Wasser hingen durchzukommen. Das war fast ein bisschen Abenteuer.

Nach 10 Minuten Fahrt legten wir am Ufer an und gingen Richtung Wasserfall. Man musste Eintritt zahlen und wir kauften auch gleich selbstgemachte Schokolade, auf die ist man lokal sehr stolz.

Der Wasserfall selbst hat mich ein wenig an Österreich erinnert, nur das man dort alles machen durfte was man wollte. So schnell konnte ich gar nicht schauen waren Lion, Chrizzly und unser Bekannter Matubi mitten drinnen und kletterten den Wasserfall hinauf. Wie bei „Suche nach dem verlorenen Schatz“. Um zum obersten Ende zu kommen, musste man ziemlich steile feuchtnasse Erdstiegen hochklettern und dort war ein kleiner Teich, kaltes Süßwasser - bitte sich auf der Zunge zergehen lassen - kaltes Süßwasser!!! Trotzdem das Wasser durch die abgestorbenen Pflanzen sehr braun war konnte ich nicht widerstehen hineinzugehen. Es war absolut herrlich! Für maximal 5 Minuten.

Wir waren dort absolut allein, als plötzlich ein Einheimischer diese steilen Erdstiegen hinaufsetzte und nur schrie „Katamarano, Katamarano!!“. Irgendwas ist mit dem Boot. Das Herz rutschte uns allen in der Sekunde die Hose. Chrizzly rannte wie wahnsinnig mit dem Einheimischen den Wasserfallweg hinunter, sprangen in das Boot des Retters und fuhren wie irre im Slalom durch den engen Seitenarm. Lion und ich kletterten etwas langsamer ebenfalls den Weg hinunter und ich dachte nur die Brücke, der Mast, die Brücke , der Mast!! Lion fuhr wie ein Weltmeister den Seitenarm entlang und als wir auf den offenen Fluß kamen, sahen wir die Hamaka weit unter der Ankerstelle treiben.

Eine der wunderschönen schwimmenden Inseln aus Wasserpflanzen hat den Anker gelöst und das Boot trieb mindestens 1,5 Meilen den Fluß stromabwärts mutterseelenallein! Irre! Es hat sich dann doch selbst wieder am Boden verankert und ist zum Glück stehen geblieben.

Der einheimische Retter, war ein Harpunentaucher an dem wir am Weg zum Wasserfall vorbeifuhren. Zum Glück hat er richtig kombiniert wo er uns finden kann. Und zum großen Glück ist nichts passiert - außer ein bisschen Angstschweiß und ein Herz in der Hose.

Ursula Jäger