Cap Verden II - Praia

Wir haben die nächsten Tage in Praia auf der Insel Santiago, der Hauptinsel der Cap Verden verbracht.

Erstmals für Crewwechsel, da wir für die anstehende Atlantiküberquerung noch die Geheimwaffe Erich überreden konnten mit uns zu fahren, und dann zum Bunkern.

Praia, ist ein richtige Großstadt mit den typischen Großstadtproblemen, zumindest Nachts. Untertags ist es eine nette, offen Stadt mit Markt und hübscher „Fußgängerzone„.

Als wir ankamen legten wir uns in die Bucht, die direkt an den Stadtstrand angrenzt, neben uns ein weiteres Segelboot. Der Captain ging wieder mal mit den Papieren zu den diversen Behörden, Marine Polizei, Einwanderungspolizei und man sagte ihm, wir sollen uns mit der Hamaka in den Fischerhafen stellen, das ist sicherer.

Fischerhafen? Dort liegen etliche kleine bunte Fischerboote im Packerl aneinandergereiht und ein paar wenige größere angrenzend sind Bereiche, wo die Fischernetzte aufgetürmt liegen und der „Fischmarkt“. Den Fischmarkt darf man sich als Platz mit am Boden stehenden Plastiklavoire natürlich mit Fischen vorstellen.

Überall liefen junge Männer, die Fischer, durch die Gegend. Ein junger Bursche, bot uns seine Hilfe an und führte uns die nächsten Tage durch die Stadt. Die Fischer schauten alle sehr neugierig, aber sie versicherten uns, dass wir hier sicher sind.
OK es war schon ein murmeliges Gefühl, als wir die erste Nacht über die auf den Fischernetzen schlafenden Männer zu unserem Boot stiegen. Am ersten Morgen kam das 2. Segelboot das in der Bucht lag ebenfalls zu uns und erzählte, dass man die letzte Nacht versucht hat sie mit Waffen zu überfallen, sie konnten es aber verhindern. Da liege ich nun doch lieber im Fischerhafen.

Also entschieden wir nun doch Praia so bald als möglich zu verlassen und segelten nach Fogo. Es sollte unser letzter Stopp vor der Atlantiküberquerung werden.

Fogo ist eine grüne, die fruchtbarste Insel der Cap Verden mit wiedermal endlosen langen, diesmal schwarzen, feinen Sandstränden. Der Sand ist wie immer in jeder Ritze des Bootes verteilt.

Das Obst und Gemüse, das wir gekauft hatten ist sehr schnell reif geworden und nach drei Tagen war klar, mit diesem Obst können wir nicht 2 -3 Wochen unterwegs sein. Also bunkern mit dem Dinghi - mit der kleinen Challenge, das der wunderschöne Sandstrand auch eine wunderschöne Brandung hat, und mit dem Schlauboot anlegen wirklich gekonnt sein muss.

Wir müssen eindeutig noch üben, ich bin gleich einmal rücklinks von der Welle ins Wasser geschubst worden. Toll als Nasser einkaufen zu gehen. Nach ca. 500m mit den nassen Sachen am Leib, brach ich in Tränen aus, so kann ich nicht einkaufen gehen, doch da sah ich einen kleinen Laden mit Kleider und mir war es wirklich egal gewesen was ich da jetzt kaufe, Hauptsache trocken. Es wurde ein entzückendes türkises Sommerkleid und ein typisch capoverdischer blau, weißer Korb.

Wir fanden einen kleine Minimarkt und kauften ein, unteranderem auch Eier, die wir in den Korb legten.

Wie die Frauen hier stellte ich mir den Korb auf den Kopf und wir gingen zurück zum Strand zu unserem Dinghi.

So, wie kommen nun die Eier und der restliche Einkauf sicher aufs Boot, die Brandung ist nicht weniger wild geworden. Wenn das Wasser tiefer ist, ist auch die Schauckelbewegung nicht mehr so schlimm. Also ausziehen, mein neues Kleid wollte ich nicht gleich in Salzwasser baden, den Korb auf den Kopf und nackig ins tiefer Wasser, um dann den Korb ins Dinghi legen zu können.

Ich selbst bin die Strecke zu unsrer Hamaka schon bei Nacht im Mondlicht geschwommen. Nett.

Ursula Jäger