Ab in den Süden

Nach einer sehr gemütlichen Nachtfahrt, bei nahezu keinem Wind und lustiger Begleitung durch ein weiteres Segelboot mit dem Namen „Mufit 4“, den wir ständig im Radar und AIS einer weiteren GPS-Kennung von Booten hatten, sind wir morgens um 8 Uhr in Ibiza gelandet. Mallorca haben wir leider aus Zeitmangel nur an der Küste gestreift.

Ich musste nur wenige Stunden Wache halten, den Rest der Strecke fuhr Captain Chrizzly und ich konnte mich ausschlafen. Ein richtiger Luxus! Ich liebe ihn dafür.

An der Illa de Cabrera einem wunderschönen felsigen Naturschutzgebiet südwestlich von Mallorca vorbei, immer Richtung Süden.

Die Luft wurde immer trockener. Nahezu verwundert, nach 3 Wochen Kälte und Nässe stellten wir fest, die Wäsche ist ja schon fast trocken und das obwohl ich sie heute morgen erst aufgehängt habe. Das Thema Wäsche waschen ist ein ganz spezielles für mich. Freunde die mit uns bereits mitgesegelt sind wissen das. Es ist wie der Glaube an Normalität, ein Gefühl von Zuhause, wenn die entzückende Babynova in den Schleudergang geht und das Geräusch das einem als Hausfrau so vertraut ist zu hören ist. Ah, gleich ist sie fertig und ich gehe die Wäsche aufhängen. Das ist ganz normales Leben.

Keine wilden Wellen und Stürme, Großfalls die brechen und wir Angst hatten das Hauptsegel könnte während voller Fahrt jeden Augenblick runterkommen, weil das letzte Stückchen Fall das noch in der Klemme hält auf einmal durchgeht.

Nein, Wäsche waschen ist Normalität, ich glaube bei einer echten Krise würde ich mich neben die Waschmaschine setzten und einfach den Schleudergang einschalten.

In Ibiza angekommen suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen in türkisem Wasser und der Captain macht gerade sein wohlverdientes Schläfchen an Deck in der Sonne.

Das Meer rauscht leise jedes mal wenn es an den kleinen Sandstrand, der vor uns liegt, anlandet.

Fixi schaut neugierig in das funkelnde Wasser und ich schreibe.

So genau ist der Süden, einfach Erholung und vor allem trockene Wäsche.

Ursula Jäger