Strahlend blaues Meer

Ihr wollt strahlend blaues Meer! Türkises Wasser! Die Wolken sind scharf gezeichnete weiche, weiße Babywölkchen wie aus der Werbung, das Meer wiegt sich leicht, es geht eine nette Brise mit 15 Knoten achterlich und der bunte (frisch reparierte) Spinacker ist gesetzt. Wir schlafen uns jeden Tag gemütlich aus, frühstücken und gehen schnorcheln.

Schade, dass bekommt Ihr leider nicht.

Das Meer ist tiefschwarz, unruhig, 6 Meter hohe Wellen, der Wind fetzt mit über 30 Knoten in die gereffte Genua, in der Nacht bei Sturm und Regen muss in das Großsegel das 2 Reff gesetzt werden, wir tragen alle Schwimmwesten und Lifebelts, denn du kannst dein Gewicht kaum in den Wellen halten, ohne durch das ganze Schiff zu fliegen.

Wir befinden uns mit unseren Freunden Sabina und Bernhard auf der Überfahrt von Sizilien an das nordöstliche Ende von Sardinen, Richtung Olbia. 2 Tage und 2 Nächte. Der Wind bläst leider nicht in unsere Richtung und so wurden daraus 1 Tag mehr.

In Sardinien angekommen, legten wir uns in die erstbeste Bucht um endlich auszuschlafen. Nein leider! Der Wind drehte, die Ankerwache schrie Alarm und die neue Welle machten schlafen unmöglich.

Seid wirklich froh, dass ihr euch vor allem das erspart!

Wir sind alle müde und freuen uns auf den Endhafen dieser ersten Etappe, Marina Portisco an der Costa Smeralda.

Ursula Jäger